Armutsbericht - unbekanntes Kapitel

Nach langem Zögern hat die Bundesregierung nun den aktuellen Armutsbericht veröffentlicht. Das Ergebnis überrascht nicht: Immer mehr Menschen sind arm, immer mehr Menschen sind von Armut bedroht. Soviel wie noch nie in der Geschichte der BRD.

Wenig Beachtung hingegen fanden die hinteren Seiten des Berichts. Unter dem Titel "Geistige Armut und verbale Dreistigkeit" finden sich interessante Hinweise. So seien Politiker, Manager und Lobbyisten in zunehmender Weise von geistiger Armut befallen und bedroht. Auch die verbale Dreistigkeit in dieser Randgruppe nehme dramatisch zu. So werde Altersarmut immer öfter geleugnet und gleichzeitig behauptet, die Riester-Rente könne davor schützen.

Der Bericht listet weitere Beispiele auf: Die Privatisierung der Bahn, der Energieversorgung und anderer Teilen des öffenlichen Lebens würden zu günstigeren Preisen und mehr Beschäftigung führen. Als besonders eklatant hebt der Bericht die Behauptung führender Politiker hervor, die Erhöhung der Mehrwertsteuer würde die Kaufkraft nicht verringern.

Als problematisch wertet der Bericht auch die Rolle der Medien. In vielen Bereichen plapperten Journalisten völlig gedankenlos die Verlautbarungen der politischen Lobby nach. Hier würde eine flächendeckende Volksverdummung massiv unterstützt.

Die Bundesregierung bestreitet die Existenz dieses brisanten Kapitels und dementiert, diese Studie so in Auftrag gegeben oder veröffentlicht zu haben. Ein Sprecher der Kanzlerin sagte dazu: "Wir sind doch nicht blöd."

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