Ernährungsmüdigkeit

Wie ernährungsmüde sind wir eigentlich? All die Diskussionen um gesunde Ernährung, Bewegung und Köpergewicht haben uns verwirrt, so dass wir nicht mehr sagen können, was wir eigentlich essen sollten. Aber, Genossen, ist denn Diskussionsverweigerung der richtige Weg, seine Kochverdrossenheit auszudrücken? Nur zu sagen "ich sag nix" ist doch nun wirklich keine Lösung.

Gerade in einer solch ausweglos erscheinenden Lage müssen wir doch klar Stellung beziehen und unsere Wünsche und Vorlieben äußern. Und andere davon überzeugen, dass es mehr gibt als Brigitte-Diät und Lafer-Lichter-Terror. Dass Sattwerden in dieser Gesellschaft für viele bereits zum unerschwinglichen Luxus geworden ist kann uns doch nicht abhalten unsere Forderungen laut herauszubrüllen: Essen jetzt - Nahrung für alle - lecker soll‘s sein und satt soll es machen.

Als langjährige verdiente Esser des Volkes sehen wir uns der Arroganz der Macht und Möchtegern-Eliten gegenüber. Aber wir sind stark und werden stärker. Und wir wissen, was man mit einem funktionierenden Herd und einem vollen Kühlschrank anrichten kann. Die Kochmesser sind unsere natürlichen Verbündeten.

Sagen wir dem Magerwahn endlich den siegreichen Kampf an! Lasst Fett von euren Lippen träufeln und vermeidet allen Sport. Denn seit Horst Evers wissen wir: Schwitzen ist, wenn Muskeln weinen.

Und das gilt natürlich auch für den heutigen Abend. Auch heute wollen wir in solidarischem Miteinander etwas Schmackhaftes auf unseren Tellern haben. Denn nur dadurch legitimiert sich ja letzten Endes die Spülmaschine und aller sonstiger Küchenkram.

Da ich bisher nichts Konstruktives gehört habe, würde ich auch in Anbetracht der historischen Krisensituation einen absoluten Klassiker zum Einsatz kommen lassen: Die guten Hackfleisch-Sauce an Hartweizennudeln. Es kann - um hier auch der vegetarischen Front und den Beilagen-Liebhabern ein Integrations-Angebot zu machen - auch ein Salat dazu gereicht werden.

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